Giuseppe Englert

*  22. Juli 1927

†  29. März 2007

von Klaus Linder

Essay

Zu den von Englert später nicht in sein Werkverzeichnis aufgenommenen Kompositionen zählen ein frühes Flötenkonzert (1949) sowie ein Orchesterstück Socoa. In den 50er-Jahren entstanden zwölftönige Werke wie Drei Inventionen für Klavier (von Beatrice Berg aufgeführt und auch für den Rundfunk aufgenommen). In Darmstadt hörte Englert Kurse von John Cage, Stefan Wolpe (den er neben Juan Carlos Paz als einen der wichtigsten Komponisten jener Generation schätzt) und 1959 von Karlheinz Stockhausen. Dessen Kurs hinterließ nach Englerts Bekunden (Monographie 1980, 24) negative Eindrücke, während vor allem die Kurse von Wolpe und Cage ihn für seine eigene Arbeit anregten. Mit René Leibowitz verband ihn seit der frühen Zeit eine Freundschaft, die auch ihren Ausdruck in Englerts gelegentlicher Mitwirkung bei Aufführungen und Schallplattenaufnahmen fand, die Leibowitz dirigierte (zum Beispiel das Requiem von Fauré, „Missa choralis“ von Liszt). Gegen Ende dieser frühen Periode finden sich Vorstufen des späteren Orgelstücks Palaestra 64 – etwa Palaestra 58 für Flöte, Klavier und Schlagzeug (1958) oder Palaestra 59 für Orgel. Eine weitere zwölftönige, nicht in die Werkliste aufgenommene Komposition ist Musica da Camera II für vier Gruppen zu je drei Instrumenten. Ein anderes Werk, Diktat für einen Sprecher ...